Die Geschichte der Weinlagerung ist eine Geschichte voller Mißverständnisse. Sollen die Flaschen stehend, oder liegend gelagert werden? Wie lange kann ich einen Wein zu Hause lagern? Wie kann man Wein zu Hause richtig lagern? Viele Fragen, auf die es ganz klare und einfache Antworten gibt. Auf unserer Website wollen wir uns mit dem wunderschönen Thema Wein auseinandersetzen. Bevor wir zu Weinlagerung kommen, sehen wir uns aber ein paar grundsätzliche Informationen rund um den Wein an. Diese Informationen sind wichtig, wenn es darum geht, den Wein richtig lagern zu wollen.
Weinherstellung – Die Hintergründe
Wein wird aus Früchten, in der Regel Weintrauben, hergestellt. Dazu werden die Trauben entweder gepresst und nur der Saft weiterverwendet, oder die vollständigen Früchte kleingeschnitten, oder pürriert. Die Mischung wird, je nach Gesetzelage und Fruchtzuckergehalt der Beeren, mit Zucker versetzt, oder ohne Zusätze weiterverarbeitet. Damit der PH-Wert für die später zugesetzte Hefe korrekt ist kann er mit Zitrone, oder mit Kalk verändert werden. Die Hefe verarbeitet den Zucker, egal ob natürlicher Fruchtzucker, oder tatsächlich zugesetzter, zu Alkohol. Der Wein wird nach dem Gärprozess von der Maische, also dem Fruchtfleisch und der Hefe getrennt und gelagert. Dabei ist der Luftabschluss wichtig, weil die Oxidation des Weins fatale Folgen haben kann. Bei der Lagerung im Keller des Winzers wird der Wein ausgebaut und reift. Dabei werden Eiweiße abgebaut und die Aromen bilden sich, aufgrund verschiedener chemischer Prozesse. Teilweise wird der Wein auch in Holzfässern gelagert und nimmt den Holzgeschmack an. Schließlich wird der Wein in Flaschen gefüllt und üblicherweise mit einem Korken verkorkt. In der Flasche kann der richtige Wein weiter reifen und an Aromen gewinnen.
Rot- und Weißwein – Die Unterschiede
Für die Herstellung eines Weißwein werden die hellen Weintrauben verwendet. Diese können weiß, gelb, grün, oder hellrot sein. Der Rotwein wird aus den blauen Weintrauben gewonnen. In der Regel lassen sich Weißweine nicht so lange lagern und gewinnen mit der Lagerung nicht an Geschmack. Der Rotwein ist, dank des hohen Tanningehalts für eine lange Weinlagerung besser geeignet. Je höher der Tanningehalt ist, desto länger dauert die Weinherstellung, aber auch die Lagerzeit kann länger werden. Bei den Weißweinen können hochwertige Sorten mit hohem Säuregehalt länger eingelagert werden. Besonder geeignet für eine lange Lagerzeit sind Beerenauslesen und Spätlesen.
Weinaufbewahrung – Welcher Wein?
Es ist also nicht selbstverständlich, dass man einen Wein über Jahrzehnte einlagern kann. Die Zeiten haben sich auch bei den Winzern geändert und die staubigen Flaschen mit den auserlesenen Tropfen, die nach einem, oder zwei Jahrhunderten ehrfürchtig geöffnet werden, gehören der Vergangenheit an. Heute werden die Weine trinkfertig ausgebaut und gewinnen in den meisten Fällen bei der Lagerung nicht. Allerdings gibt es einige Weine, bei denen sich auch heute noch eine Weinlagerung auszahlen kann. Hier sprechen wir aber einerseits von sehr teuren Weinen und andererseits von weit unter 10% aller Weine. Wein lagern um ihn reifen zu lassen ist also eine Frage des richtigen Weines und in den allermeisten Fällen nicht zu empfehlen. Eine Lagerung für 10, oder 20 Jahre ist für einen Wein mit entsprechenden Eigenschaften aber durchaus möglich. Alle anderen Weine sollte man nicht länger als 2-3 Jahre lagern.
Wein richtig lagern – Die wichtigsten Faktoren
Wer an die Weinlagerung denkt, der hat sofort den Weinkeller vor Augen. Damit liegt man garnicht falsch. Ein Weinkeller ist in den meisten Fällen hervorragend für die Weinaufbewahrung geeignet. Für die Weinaufbewahrung gibt es zwei Faktoren, die absolut entscheidend sind, will man Wein richtig lagern!
Die Temperatur – Der wichtigste Faktor No. 1
Fangen wir einmal mit den Profis an. Schlossherren und Besitzer stattlicher Villen können einen entsprechenden Keller ausbauen und ihre Weine stilecht im Weinkeller einlagern. Wer also die Möglichkeit dazu hat, eine entsprechenden Kellerraum dazu bereitzustellen, der sollte dabei auf die empfohlene Durchschnittstemperatur von 10-12°C achten. Wer keinen Keller hat, sondern den Wein in der Wohnung lagern möchte, für den ist eine Temperatur bis zu 20°C grundsätzlich auch kein Problem. Die Höhe der Temperatur ist nicht das größte Problem, auch wenn man den Wein nach Möglichkeit kühl lager sollte. Das Hauptproblem ist die konstante Temperatur. Starke Temperaturschwankungen sind Gift für dem Wein. Gesucht ist also ein Raum, in dem es im Winter, wie im Sommer ähnlich warm und vorzugsweise möglichst kühl ist.
Die Sonne – Der wichtigste Faktor No. 2
In etwa genauso wichtig, wie die konstante Temperatur ist der Lichtschutz, den das Weinlager bieten sollte. Auch wenn es einfach toll aussieht, wenn die Sonne durch die Flaschen in die Küche scheint sollte man das Weinregal trotzdem nicht vor dem Fenster platzieren. Auch Licht begünstigt die Alterung des Weins und sorgt für ein rasches Verderben.
Richtig Wein lagern – weitere Faktoren
Der Lagerort sollte nach Möglichkeit noch weitere Eigenschaften aufweisen. Diese sind aber bei weitem nicht so wichtig, wie eine konstante Temperatur und der Lichtschutz.
Gerüche schaden dem Wein
Über die Zeit können starke Gerüche, in denen der Wein gelagert wird, in den Wein gelangen. Der Kuhstall, die Wasseraufbereitung für das Pool, oder die Farbmischanlage sind also schlechte Nachbarn für das Weinregal.
Erschütterungen vermeiden
Der Wein sollte, während der Weinaufbewahrung, möglichst wenig bewegt werden. Dazu zählen auch leichte Erschütterungen. Eine Türe, die regelmäßig ins Schloss fällt, oder der Kühlschrank, dessen Kompressor immer wieder anspringt sind Faktoren, die einen Aufstellungsort für den Wein ausscheiden lassen sollten.
Luftfeuchtigkeit
Grundsätzlich schadet die Luftfeuchtigkeit dem Wein nicht. Allerdings vergilben die Etiketten und die Flaschen werden unansehnlich. Wer nach ein paar Monaten Weinlagerung die Etiketten noch erkennen möchte, der sollte für eine Luftfeuchtigkeit unter 60% sorgen.
Der ideale Ort für das Weinregal
Fassen wir also die Entscheidungsfaktoren, für den Aufstellungsort des Weinregals noch einmal zusammen:
- Temperatur bis maximal 20°C und möglichst konstant im Laufe des Tages und des Jahres
- kein direktes Sonnenlicht
- keine starken Gerüche
- keine Erschütterungen
- Luftfeuchtigkeit bis zu maximal 60%
Tatsächlich gibt es einen solchen Raum in den meisten Wohnungen. Unsere Schlafzimmer sind meist dunkel und werden häufig auch nicht beheizt. Bei 16-18°C schlafen wir am besten und auch unsere Wein wird bei diesen Temperaturen ideal gelagert.
Stehen, oder liegen
Das klassische Weinregal sieht vor, dass die Flaschen im Regal liegen. Diese traditionelle Lagerung entstammt der Theorie, dass der Korken ständig feucht gehalten werden muss, um nicht auszutrocknen. Diese Theorie hat aber zwei Haken. Erstens haben viele Weine heute keinen Korken, zumindest keinen aus Kork, mehr und zweitens gibt es Studien und konkrete Aussagen dazu, dass die konstante Feuchtigkeit in der Flasche auch bei der stehenden Lagerung verhindert, dass der Korken austrocknet. Viel mehr bietet die stehende Lagerung Vorteile, wie die geringere Oberfläche, an der sich Wein und Luft in der Flasche berühren, oder die Verhinderung von minimalen Verlusten, die es bei der liegenden Lagerung durch den Korken gibt.
Allerdings gibt es auch hier Dinge, die man Bedenken sollte. Die stehende Weinaufbewahrung einer verkorkten Flasche ist nur dann problemlos, wenn der Kork auch die entsprechende Qualität aufweist. Die Oxidation in der Flasche braucht viel Zeit. Lagert man den Wein nur für wenige Tage, oder Wochen, dann ist es schlichweg egal, ob er steht, oder liegt.
Warum Wein zu Hause lagern?
Wein ist in den Flaschen bereits trinkfertig, wenn er verkauft wird. Im Prinzip kann man den Wein also aus dem Supermarkt, oder dem Fachhandel holen, entkorken und die Flasche leeren. Warum also sollte man Wein zu Hause lagern? Dafür gibt es viele Motivationen. Hier eine kleine Auflistung, der wichtigsten Beweggründe sich über Weinlagerung Gedanken zu machen.
Wein als Erinnerung
Nicht immer trinkt man den Wein aus dem Supermarkt. Oft kauft man Wein auch außerhalb. Am Urlaubsort, oder direkt beim Winzer. Warum also nicht gleich mehrere Flaschen mit nach Hause nehmen und einlagern. Als nette Erinnerung wird der Wein aus der Ferne sicherlich für einen schönen Abend sorgen.
Weinbegleitung
Nicht jeder Wein passt zu jedem Essen. Selbst wenn man sich das Essen vor die Haustür liefern lässt muss man deswegen nicht auch die Kultur über Bord werfen. Niemand schreibt vor, dass man die Essenslieferung aus dem Karton, der Kunststoffschüssel, oder dem dünnwandigen Aluminium essen muss. Auch der Pappbecher, oder die Coladose sind nicht Pflicht. Auch ein Fertiggericht wird zu einem Festmahl, wenn man den richtigen Wein dazu trinkt. Aber auch wenn man selbst kocht, dann ist Wein ein Teil von Kultur, die man in jeder Lebenssituation zeigen sollte.
Man weiß ja nie
Es gibt unzählige Gründe, eine gute Flasche Wein zu öffnen. Man weiß nie, was der Tag bringt und es ist unrealistisch, erst dann, wenn es einen Grund gibt, Wein zu kaufen.
Kleine Geschenke
Wer Gäste hat, der bekommt ein kleines Gastgeschenk. Nicht selten ist das eine Flasche Wein. Damit das gute Stück eine guten Platz hat, sollte man ein passendes Weinregal besitzen. Aber nicht nur als Beschenkter, sondern auch als Schenkender, ist ein Weinregal ideal. Wein passt zu jedem Anlass, solange kein Alkoholproblem im Weg steht.
Mengenrabatt
Manche Supermärkte gewähren großzügige Rabatte, wenn man größere Mengen abnimmt. Ist der Lieblingswein einmal in Aktion, dann kann man das Weinregal füllen, wenn man eines hat.
Der Weinkühlschrank
Wer tatsächlich guten und damit meine ich teuren Wein einlagert, der riskiert mit der falschen Lagerung auch viel Geld. Um die Investition optimal zu schützen und natürlich auch um den idealen Genuß des edlen Getränks zu erleben, dem bietet sich ein Weinkühlschrank an. Mit verschiedenen Zonen für Weißweine und Rotweine kann man bis zu mehreren hundert Flaschen einlagern und ideal temperieren. Dunkel, bei konstanter Luftfeuchtigkeit und Temperatur wartet der Wein dort auf seinen großen Auftritt.
Die besten Weinregale
Im Laufe der Zeit werden wir unsere Seite noch etwas ausbauen. Hier aber schon einmal ein paar Produkte, die wir gerne empfehlen können.